Gelingende Kita-Organisation ist komplexer, als vielfach angenommen
Warum gibt es nicht zwei Kindertageseinrichtungen, die genau gleich "aufgestellt" sind? Selbst im selben Bundesland, der selben Kommune, beim selben Träger, in exakt baugleichen Räumlichkeiten wird jeweils unterschiedlich gearbeitet:
- Kinder und Fachkräfte werden unterschiedlich zueinander sortiert,
- Arbeitsabläufe werden unterschiedlich gestaltet,
- Konzeptionen lesen sich unterschiedlich,
- Öffnungszeiten bzw. deren Nutzung sind verschieden,
- die pädagogische Idee ist in jeweils zwei unterschiedlichen Kitas unterschiedlich.
Binsenweisheiten?
Ich glaube nicht. Was deutlich wird, ist, dass DIE MENSCHEN, die in der Einrichtung arbeiten (Fachkräfte), sie besuchen (Eltern), in ihr leben (Kinder), oder für sie Verantwortung tragen (Träger ...sic!), IHRE Einrichtung prägen, wie das in anderen Arbeitsfeldern, auch der Jugendhilfe, sonst nicht so ausgeprägt der Fall ist.
Häufig ergibt sich aus dieser "Individualität" der Einrichtungen bei den Fachkräften die Vorstellung, dass die Dinge, so wie sie laufen, eigentlich unveränderbar sind.
Der Blick von außen, mittels speziell entwickelter Analyseinstrumente sachlich untermauert, kann helfen, eingeschliffene Ansichten, Abläufe und Grundannahmen so in Frage zu stellen, dass das Team sie selbst und aus eigener Motivation hinterfragen will.
Dies halte ich für die wichtigste Voraussetzung, notwendige Veränderungen im Kita-Alltag wirksam werden zu lassen.